Patentanwaltsfachangestellte Katharina Rehmann im Interview

Heute möchten wir unsere Kollegin Katharina Rehmann im Interview vorstellen. Sie arbeitet als Patentanwaltsfachangestellte bei uns in der Kanzlei und hat sich freundlicherweise bereit erklärt, uns zu sich, ihrem Werdegang und ihrer Tätigkeit Rede und Antwort zu stehen.

Katharina, erzähl uns gerne ein wenig zu dir und zu deiner Tätigkeit bei Geskes Patent- und Rechtsanwälte.

Ich heiße Katharina Rehmann, bin 34 Jahre alt und bin seit Januar 2014 bei Geskes Patent- und Rechtsanwälten als Patentanwaltsfachangestellte tätig. Ich betreue den nationalen und internationalen Marken- und Patentbereich und führe die in- und ausländische Korrespondenz mit den Mandanten und Ämtern. Außerdem bin ich für die Jahresgebührenzahlung von Patenten und Gebrauchsmustern zuständig. Ich bin auch für die Mitorganisation unserer sogenannten „Kollegenessen“ verantwortlich, wo wir uns alle paar Monate zusammen nach der Arbeit in einem Restaurant zum Essen treffen und uns dort über Privates und Berufliches austauschen. Das sind immer sehr lustige Abende, an denen der Zusammenhalt unter Kolleg:innen noch mehr gestärkt wird.

Wie war dein Werdegang und gab es für dich eine große Umstellung von der Ausbildung in die Arbeitswelt?

Meine Ausbildung habe ich in einer kleinen Kölner Kanzlei innerhalb von zwei Jahren absolviert. Dort habe ich bereits Einblick in jeden Schutzrechtsbereich erhalten. Die Berufsschule habe ich in Düsseldorf besucht. Meine Ausbildung habe ich 2009 angefangen und 2011 abgeschlossen. Zu meiner Zeit hatte man im ersten Ausbildungsjahr zwei Mal die Woche einen Präsenztag in der Berufsschule. Ab dem zweiten Jahr wurde der zweite Tag als Teleteaching durchgeführt, sprich wir hatten Onlineunterricht.
Die Umstellung von der Ausbildung in die Arbeitswelt war für mich tatsächlich gar nicht so groß, da ich bereits während der Ausbildung in alle Bereiche einer Patentanwaltskanzlei Einblick hatte und relativ früh selbständiges Arbeiten erlernt habe. Zudem war ich nach Abschluss der Ausbildung noch ein Jahr als Festangestellte in meiner Ausbildungskanzlei tätig und da waren mir die Arbeitsabläufe bereits bekannt.

Was hat dich an dem Beruf besonders interessiert?

Ich hatte mich damals für die Ausbildung eines „Bürojobs“ interessiert, wusste allerdings noch nicht in welche Richtung ich gehen wollte. Dann bin ich zufällig über einen Zeitungsartikel über Patentanwaltsfachangestellte gestolpert und habe erfahren, dass sie „händeringend“ gesucht werden. Ich fand die Beschreibung interessant und spannend, insbesondere, dass es ein ausgefallener und seltener Beruf ist. Daraufhin habe ich nach Ausbildungsstellen gesucht und lediglich eine Kanzlei in Köln gefunden, die noch eine Auszubildende gesucht hat. Ich habe mich dort beworben und nach einem Bewerbungsgespräch dann auch die Zusage erhalten. Es war tatsächlich meine einzige Bewerbung zur Ausbildung als Patentanwaltsfachangestellte. Also Glück gehabt 😄

Eine einzige Bewerbung klingt in der Tat nach einem Optimal-Szenario. Wie bist du auf die Ausbildungsstelle aufmerksam geworden?

Wie bereits erwähnt, gab es zu der Zeit meiner Suche nach einer Ausbildung lediglich eine Kanzlei, die einen Azubi gesucht hat, ich habe aber auch nur online bei der Arbeitsagentur für Arbeit geschaut. 2008/2009 waren das Internet und das Onlineangebote noch nicht so ergiebig wie heutzutage. Deswegen hatte ich gar keine Auswahl, aber da ich den Beruf unbedingt erlernen wollte, habe ich mich über die Zusage sehr gefreut. Außerdem kam mir die Kanzlei sehr nett und familiär vor, weswegen ich mich direkt wohl gefühlt habe. Warum hast du dich im Anschluss für Geskes entschieden und wie kamst du hierhin? In der Berufsschule habe ich mich mit einer Klassenkameradin angefreundet, welche die Ausbildung bei Herrn Dr. Geskes absolviert hatte. Mit ihr war ich auch nach Abschluss der Ausbildung in Kontakt. Ich war zu der Zeit noch als Festangestellte in meiner Ausbildungskanzlei tätig, welche mich nach Abschluss der Ausbildung übernommen hatte. Ich wollte mich allerdings etwas anders orientieren, insbesondere in eine größere Kanzlei wechseln, um auch andere Erfahrungen zu sammeln. Darüber hatte ich mich mit meiner eben erwähnten ehemaligen Klassenkameradin unterhalten und diese sagte mir, dass ihre Kanzlei (zu der Zeit war sie noch immer bei Geskes) eine Patentanwaltsfachangestellte suchen würde. Ich habe mich beworben und wurde zum Gespräch eingeladen. Dort habe ich dann zunächst den entspannten Umgang innerhalb des Teams erlebt und fand das sehr ansprechend. Außerdem wurden mir spannende und interessante Aufgaben angeboten und die strukturierten Abläufe beim Arbeiten haben mich ebenfalls angesprochen. Anschließend erhielt ich eine Zusage für eine Festanstellung.

Der Film zum Interview

In unserem kurzen Videoclip gibt Katharina Rehmann Ihnen auch einen persönlichen Einblick in ihren Aufgabenbereich.

Was waren die größten Herausforderungen während der Ausbildung?

Die größte Herausforderung war natürlich der Spagat zwischen Schule und Beruf. Einerseits war man noch Schülerin, andererseits musste man schon lernen, Verantwortung für seine Tätigkeiten zu übernehmen. Das war spannend. Meine Ausbildung ging etwas über zwei Jahre. Im Regelfall beträgt diese drei Jahre, wenn man allerdings das Abitur absolviert hat, hat man die Möglichkeit, die Ausbildungszeit auf zwei Jahre zu verkürzen, sofern der Ausbilder dem zustimmt und keine Bedenken hat. Das war bei mir der Fall. Die Herausforderung in dem Fall war, dass der Lernstoff von drei Jahren innerhalb von zwei Jahren erlernt werden musste, weswegen ich nicht weiß, ob ich jedem/jeder die Verkürzung der Ausbildung empfehlen würde.

Wie hast du dich auf den Abschluss vorbereitet und gab es da Unterstützung?

Die Vorbereitung auf den Abschluss wird größtenteils von der Berufsschule organisiert, sprich den Lehrern. Wir haben Lerngruppen gebildet und uns nach dem Unterricht oder am Wochenende zum gemeinsamen Lernen mit den Lehrern getroffen. Wir gingen einige alte Prüfungen durch und haben Tipps erhalten. In der Kanzlei konnte ich natürlich sowohl meinen Ausbilder als auch meine Kolleg: innen befragen. Diese haben mir auch sehr viel und gerne geholfen. Einen Tag unmittelbar vor den Prüfungen wurde ich von meiner Ausbildungskanzlei freigestellt.

Wie waren die Perspektiven nach der Berufsausbildung?

Nach der Ausbildung wurde ich zunächst von meiner Ausbildungskanzlei in einer festen Anstellung übernommen. Nach einem Jahr sehnte ich mich nach neuen Herausforderungen und wollte auch in eine größere Kanzlei wechseln, da mir bekannt war, dass dort die Arbeitsabläufe anders, in der Regel auch strukturierter, waren. Außerdem wollte ich mich Weiterbilden und meine Ausbildungskanzlei hat dies leider nicht angeboten. Daher kam der Wechsel dann zu Geskes. Dies war die richtige Entscheidung, mit welcher ich noch immer zufrieden bin.

Was würdest du Interessierten empfehlen und welche Voraussetzungen sollten sie mitbringen?

Wenn man sich für den Beruf der Patentanwaltsfachangestellten interessiert, sollte man sich zunächst eine Kanzlei aussuchen, die einen anspricht. Sofern das Bewerbungsgespräch dann für beide Seiten positiv verläuft, sollte man als nächsten Schritt einen Probearbeitstag in der ausgewählten Kanzlei machen, um in die Abläufe einer Patentanwaltskanzlei reinzuschnuppern und zu sehen, ob einem der Beruf zusagt. Man hat zwar auch Rechtskunde in der Schule, allerdings ist der Beruf einer Patentanwaltsfachangestellten nicht gleichzusetzen mit der einer Rechtsanwaltsfachangestellten. Die Frage höre ich nämlich ganz oft: „Ach ist das so wie Rechtsanwaltsfachangestellte?“ Nein, ist es nicht. Unser Beruf handelt von Schutzrechten und der Pflege dieser (von Anmeldung über Eintragung bis zur Aufrechterhaltung dieser) für unsere Mandanten und nicht um zivile Rechtsangelegenheiten der Mandanten. Man lernt während der Ausbildung, welche verschiedenen Schutzrechtsarten es gibt und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um diese anzumelden und später aufrechtzuerhalten.

Was sind deine weiteren Pläne?

Im Jahr 2016 habe ich die einjährige Weiterbildung zur Patentreferentin absolviert. Außerdem habe ich während meiner Zeit bei Geskes bereits einige Online- Workshops besucht. Meine Pläne für die berufliche Zukunft sind die Absolvierung weitere Fort- und Weiterbildungen, die bei Geskes stark gefördert werden, um durchgehend auf dem aktuellen Stand zu bleiben, um unseren Mandanten gut zur Seite stehen zu können.

Genau so soll es sein. 😊
Liebe Katharina wir danken dir für das Gespräch.

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